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Rezension | Lieber Feind von Jean Webster

Lieber Feind - Jean Webster, Ingo Herzke

Beschreibung

 

Sallie McBride wird von ihrer besten Freundin und Collegekollegin Judy Abbott gebeten die Leitung des John-Grier-Waisenhauses zu übernehmen. Nach den ersten Zweifeln nimmt Sallie die Herausforderung an. Vor allem um sich ihrem galanten Verlobten zu beweisen. Die Verantwortung für über 100 Waisenkinder zu übernehmen und ein Heim dem es an Verbesserungen mangelt in neuem Licht erstrahlen zu lassen sind jedoch keine leichte Verpflichtungen. Mit viel Energie und Tatendrang geht Sallie ihre Aufgabe an und macht sich dabei den betreuenden Kinderarzt Dr. Robin MacRae zu ihrem liebsten Feind.

 

Meine Meinung

 

Nachdem der Königskinder Verlag (Imprint des Carlsen Verlags) bereits Jean Websters klassischen Briefroman „Lieber Daddy-Long-Legs“ in neuem Glanz erstrahlen ließ, gibt es nun auch den Folgeband „Lieber Feind“ im letzten Programm des Verlages zu bewundern. Das Cover besticht durch ein hübsches florales Erscheinungsbild und die abgebildeten Silhouette einer lesenden Dame. Durch die rosa Farbgebung hebt sich das Buch optisch von seinem Vorgängerband ab. Im Buchinneren gibt es wieder einige Illustrationen von Franz Renger zur Ergänzung und Auflockerung der einzelnen Briefe.Jean Webster ist sich ihrem Stil treu geblieben und hat auch „Lieber Feind“ in Briefform aufgebaut. Dieses Mal bekommt der Leser Briefe von Sallie McBride zu Gesicht die sich vorrangig an ihre Freundin Judy Abbott richten oder auch mal an ihren liebsten Feind, den Kinderarzt des Waisenheims und ihren Verlobten in Spe. Genau wie im Vorgängerband werden die Antworten auf die Briefe (Sallies) ausgelassen, allerdings hat sich doch etwas geändert – während Judy einfach keine Beantwortung erhielt, nimmt Sallie oftmals Bezug auf die erhaltenen Briefe. Hier kann man jedoch einfach die eigene Fantasie spielen lassen, so dass die Geschichte daran keinen Abbruch nimmt.

 

"Ich könnte tausend Mädchen mit goldenen Locken und Grübchen vermitteln, aber ein guter, lebhafter Junge zwischen neun und dreizehn ist ein echter Ladenhüter." (Lieber Feind, Seite 67)

 

Im Vordergrund der Briefe steht Sallies Weg zur Heimleiterin, welche Aufgaben sie als solche wahr nimmt und die diversen Probleme die ihre neue Arbeit im Waisenheim mit sich bringen. Besonders gut hat mir der lockere Stil in den Briefen gefallen der erfrischend und humorvoll zugleich gehalten ist. Die Lust am weiterlesen steigerte sich von Seite zu Seite, da man einfach wissen möchte wie sich das Schicksal der Waisenkinder entwickelt. Hierbei wird nicht die Gesamtheit der über 100 Waisenkinder betrachtet, sondern das Licht fällt auf ein paar einzelne Mädchen und Jungen.

 

"Diese Arbeit mit Kindern hat etwas Hypnotisches. Man kann sich wehren, sosehr man will, am Ende kriegen sie einen." (Lieber Feind, Seite 243)

 

Sallie McBride wollte sich nur unter Beweis stellen und hatte niemals vor die Arbeit als Heimleiterin lange auszuüben. Mit der Zeit wachsen ihr die Waisen und ihre eigene Rolle in deren Leben so sehr ans Herz, dass sie sich eine andere Zukunft ohne die Kinder und das John-Grier-Heim gar nicht mehr vorstellen kann.

 

Mit „Lieber Feind“ hat Jean Webster einen Klassiker erschaffen, der einen Einblick in die Gesellschaft zu Beginn des 20. Jahrhunderts bietet und ein authentisches Zeitzeugnis über die Versorgung von Waisenkindern zu dieser Zeit ablegt. Im Nachwort wird nochmals auf den damaligen Umgang und die medizinische Meinung zur genetischen Vererbung (Eugenik) eingegangen. Aus heutiger Sicht kann die damalige Abwertung von Menschen mit geistigen oder körperlichen Behinderungen nur kritisch gesehen werden. So kann die über 100 Jahre alte Lektüre auch heute noch lehrreich und wichtig für das geschichtliche Verständnis sein.

 

Information zur Reihe

 

1. 2017 Lieber Daddy-Long-Legs | 1912 Daddy-Long-Legs

2. 2018 Lieber Feind | 1945 Dear Enemy

 

Fazit

 

Ein herzlicher und sehr charmanter Briefroman der für herrliche Lesestunden sorgt.

Quelle: http://www.bellaswonderworld.de/rezensionen/rezension-lieber-feind-von-jean-webster

Rezension | Mit Hanna nach Havanna von Theresia Graw

Mit Hanna nach Havanna: Roman - Theresia Graw

Beschreibung

 

Die Mittdreißigerin Katrin ist Stolz auf ihre Karriere als Journalistin und ihre TV-Sendung. Nachdem sie von ihrem Chef degradiert wurde erhält sie durch den Leserbrief einer älteren Dame die große Chance noch einmal durchzustarten und doch noch ihr großes Ziel, die Krönung ihrer Arbeit durch den Journalistenpreis, zu erreichen.

 

Kurzerhand nimmt Katrin das Angebot der Seniorin Hanna, gemeinsam mit ihr nach Kuba zu reisen um ihre Jugendliebe Julius ausfindig zu machen, an. Bei diesem ungewöhnlichen Roadtrip verfolgt Katrin allerdings vor allem ihr eigenes Ziel, mit Julius das Interview ihres Lebens zu führen und damit den Journalistenpreis einzuheimsen.

 

Meine Meinung

 

Theresia Graws neuster Roman „Mit Hanna nach Havanna“ verbreitet schon durch sein Cover mit pinken Flamingos, Palmenzweigen und Blüten ein sommerliches Gefühl. Da kann schon gleich etwas Fernweh aufkommen, vor allem wenn die literarische Reise dann auch noch in das traumhaft schöne Kuba geht!

 

Die Geschichte über die etwas spießig geratene Journalistin Katrin und ihre verrückte Roadtour mit der älteren adligen Dame Hanna ist lockerleichter Lesestoff der sich hervorragend zum entspannen und genießen eignet. Die beiden Hauptprotagonistinnen sind vollkommen unterschiedlich, während die Jüngere alles am liebsten geordnet und planmäßig hat, liebt die Ältere spontane Aktionen und nimmt das Leben mit seinen Pannen (die auch schöne Seiten haben) wie es kommt. Diese Konstellation führt zu einer erfrischenden Dynamik und verleiht so mancher Situation einen humorvollen Touch.

 

Am meisten verliebt habe ich mich in die wundervolle Atmosphäre Kubas, die von Theresia Graw sehr gut eingefangen wurden. Auch wenn es für den ein oder anderen zu kitschig und Klischeebehaftet sein sollte kann ich nur versichern, dass auch ich Kuba mit seinen Salsarhythmen, Mojitos und Cuba Libres und den knallbunten Oldtimern so wahrgenommen habe. Das Setting wird durch die landschaftlichen Highlights, tolle Sonnenuntergänge und romantische Nächte bei Mond ergänzt. Durch die Zeilen schwappt eindeutig die Liebe der Autorin zu Kuba durch und meine Erinnerungen an die eigene Kubareise wurde mir noch einmal in Erinnerung gerufen.

 

Die romantisch-humorvolle Story hat mir vor allem Dank der robusten älteren Dame Hanna auch richtig gut gefallen. Hingegen zu Katrin werden ihr die Sympathien der Leser/-innen geradezu zufliegen. Am Ende ihrer Tage genießt sie das Leben in vollen Zügen und lässt sich von Pleiten, Pech und Pannen während ihrer Reise nicht unterbekommen. Ganz im Gegenteil: Hanna genießt die Sonne, Drinks und die sagenhaft schöne Landschaft mit jeder Pore. Das komplette Gegenteil bekommt man bei Katrin geboten, die wie versessen an ihrem eigenen egoistischen Ziel festhält und an jeder Ecke nur Schlechtes sieht. Der Roadtrip durch Kuba schweißt Hanna und Katrin immer mehr zusammen und gipfelt in einem etwas überladenen Ende.

 

Fazit

 

Erfrischende Unterhaltungsliteratur mit herrlichem Kubafeeling!

Quelle: http://www.bellaswonderworld.de/rezensionen/rezension-mit-hanna-nach-havanna-von-theresia-graw

Rezension | Die Gabe von Naomi Alderman

Die Gabe: Roman - Naomi Alderman, Sabine Thiele

Beschreibung

 

Ein Strang am Schlüsselbein ermöglicht es schon bald der weiblichen Bevölkerung überall auf der Welt elektrische Ladung durch ihre Hände abzugeben. Die Gabe macht sich zunächst in unterschiedlicher Ausprägung bei jungen Mädchen bemerkbar, später können diese die Fähigkeit auch an erwachsene Frauen weitergeben. Die Kraft- und Machtverhältnisse auf der Welt ändern sich dadurch in kürzester Zeit.

 

Meine Meinung

 

Der Roman „Die Gabe“ von Naomi Alderman erfreut sich großer Popularität und so wollte ich mir gerne selbst ein Bild machen.

 

Die Geschichte wird von einem Austausch zwischen einem Autor und einer Freundin umrahmt der klar stellt, dass es sich bei der eigentlichen Geschichte um ein Romanmanuskript handelt, dass im Genre „Historischer Roman“ anzusiedeln ist.

Mädchen und Frauen auf der ganzen Welt entdecken eine ganz besondere Fähigkeit an sich, die in kürzester Zeit das Machtverhältnis auf der Welt umkehrt. Auf einmal sind nicht mehr die Männer das starke Geschlecht sondern die Frauen. Diese Umkehrung der Ausgangssituation und die Tatsache, dass die weibliche Population der männlichen Population in körperlicher Kraft um Längen überlegen ist sorgt für einen kompletten Umbruch der Lebensverhältnisse.

 

Die Autorin beleuchtet den Plot gleich aus mehreren weiblichen Perspektiven von der Politikerin über ein misshandeltes Mädchen das zu einer neuen Religion führt bis hin zu einem Mädchen das unter Verbrechern groß geworden ist. Der männliche Blickwinkel wird durch einen jungen Reporter verkörpert der die Entwicklungen der „Gabe“ von Beginn an mitverfolgt. Durch diese umfassende Betrachtung gewinnt die Geschichte an Komplexität und es ergibt sich ein unterschwelliger Spannungsbogen. Leider konnte ich mich mit keinem der Hauptprotagonisten identifizieren, ja sie waren mir teilweise sogar richtig unsymphatisch.

 

Naomi Alderman hat sich hier mit einem wirklich interessanten Thema beschäftigt und ich habe mir selbst die Frage gestellt: Wie würde die Welt aussehen, wenn plötzlich das weibliche Geschlecht über das männliche Geschlecht gestellt würde? Und hier kommen wir schon zu meinem Problem mit dem Roman. Für mich artet die Geschichte einfach zu sehr aus. Der Hass und die Gewalttätigkeit der Frauen wird auf die Spitze getrieben und läuft immer mehr aus dem Ruder. Erschreckende Vergewaltigungsszenen, Krieg, Drogenhandel und religiöser Wahn lassen keinen Raum für Hoffnung und überlegtes Handeln. Ein solches Szenario konnte ich mir nur schlecht vorstellen und somit war gleich jegliche Authenzität des vermeidlich historischen Romans dahin.

 

Fazit

 

Die Idee hinter dem Roman hat mich unglaublich begeistert, aber die Umsetzung war nicht ganz mein Fall.

Quelle: http://www.bellaswonderworld.de/rezensionen/rezension-die-gabe-von-naomi-alderman

Rezension | Kenia Valley von Kat Gordon

Kenia Valley - Kat Gordon, Mayela Gerhardt

Beschreibung

In den 1920er Jahren beginnt für den fünfzehnjährigen Theo Miller ein ganz neues Leben. Die Arbeit seines Vaters bei der Eisenbahn führt Theo mit seinen Eltern und seiner jüngeren Schwester Maud von England nach Kenia. Die exotische Welt Afrikas voller neuer Gerüche, Menschen und Tieren wird schnell zu einem neuen Zuhause und Theo findet in Sylvie und Freddie zwei deutlich ältere Freunde. Theo verliebt sich über beide Ohren in die wunderschöne und unerreichbare Sylvie und gerät in die berauschende Welt des Happy Valley Set.

Nachdem Theo sein Studium in England abgeschlossen hat kehrt er als erwachsener Mann nach Kenia zurück. Nicht nur das Land hat sich seither durch die Kolonialisierung verändert, sondern auch seine Freunde.

Meine Meinung

Kat Gordons Roman „Kenia Valley“ hat mich durch das exotische Cover gleich angesprochen und meine Neugierde auf ein buntes afrikanisches Abenteuer befeuert. Der Titel war für mich besonders verheißungsvoll, denn vor einigen Jahren verbrachte ich meinen Urlaub dort und durfte eine wundervolle Safari im Tsavo Ost Nationalpark miterleben. Ich war also ganz schön auf den Romaninhalt gespannt und wurde wirklich nicht enttäuscht!

"Daressalam war exotisch gewesen, aber dieses neue Kenia war das Afrika, von dem ich geträumt hatte, das Afrika von Henry Rider Haggard, und ich konnte es kaum abwarten, dass die Zugfahrt ein Ende nahm und mein Leben in dieser unglaublichen Landschaft begann." (Kenia Valley, Seite 19)

Der detailverliebte Schreibstil von Kat Gordon hat die einzigartige Kulisse Afrikas in mein Wohnzimmer gebracht. Außerdem hat die Autorin die aufregenden 20er Jahre vor dem spannenden Hintergrund der Kolonialisierung lebendig werden lassen. Gemeinsam mit dem fünfzehnjährigen Hauptprotagonisten Theo taucht man in die Hitze Afrikas und das ausschweifende Leben der Mitglieder des Happy Valley Set ein.

Durch die unschuldigen Augen des heranwachsenden Theo Miller erhält man einen staunenden Blick auf die außergewöhnlichen Persönlichkeiten die durch die Kolonialisierung ihr Glück in Afrika suchen. Die schillernde Gesellschaft von Freddie und Sylvie zieht Theo von Anfang an vollkommen in den Bann. Nur zu gern möchte auch Theo Teil davon sein, auch wenn diese Freundschaft zu Beginn den Argusaugen seiner Mutter unterliegt. Das Verhältnis zwischen Theo und seiner Mutter ist allerdings nicht das beste, sein Vater ist mit seinem Job bei der Eisenbahn beschäftigt und so scheint seine Schwester Maud als einzige eine emotionale und familiäre Bindung zu ihm zu besitzen. Der Freundschaft zu Freddie, Sylvie und weiteren Mitgliedern der Happy Valley Gesellschaft sind somit die Tore geöffnet.

Ausladende Dinnerpartys, jede Menge Alkohol und Drogen sind in der damaligen Glamourwelt der Kolonialherrschaften Gang und Gäbe. Theo wächst in diesem schillernden Umfeld heran und verstrickt sich durch seine Liebe zu Sylvie immer tiefer im Netz der Oberflächlichkeiten. Nachdem der Geschichte im ersten Teil ein farbenfroh glänzender Grundstock gelegt wurde, befasst sich der zweite Teil des Buches mit den etwas tristeren 1930er Jahren. Theo hatte für sein Studium Kenia verlassen und findet nach seiner Rückkehr eine verändertes Land vor. Die faschistische Politik Europas ist bis nach Afrika vorgedrungen und lässt die Macht der weißen Kolonialherrschaften über das schwarze afrikanische Volk in einem anderen Licht erstrahlen. Während sich Theos Schwester Maud für die Einheimischen stark macht lässt sich Freddie für die faschistische Politik einspannen.

Kat Gordon hat mit „Kenia Valley“ nicht nur einen unterhaltsamen historischen Roman erschaffen, sondern sie regt mit dem Porträt der damaligen Gesellschaft zum nachdenken an.

Fazit

Verführerisch und exotisch zugleich: Eine fesselnde Zeitreise in die 20er und 30er Jahre des kolonialisierten Afrikas.

Quelle: http://www.bellaswonderworld.de/rezensionen/rezension-kenia-valley-von-kat-gordon

Rezension | Tod in Connecticut von Wilson Collison

Tod in Connecticut - Wilson Collison

Beschreibung

 

New York in den 1920er Jahren.

 

Die attraktive 25-jährige Nolya Noyes hätte es mit ihrer millionenschweren Erbschaft eigentlich ganz leicht in der New Yorker High Society Fuß zu fassen. Doch ihr eilt der Ruf eines hemmungslosen Flittchens voraus, das auf jegliche moralische Grundsätze der Gesellschaft pfeift. Erst als sie sich in den bereits verheirateten Arthur Raymond verliebt gerät Nolya ins wanken. Sie möchte Arthurs Leben nicht zerstören und zieht sich deshalb aus der Liebesbeziehung zurück. Als Nolya durch einen jungen Mann auf die Neujahrsfeier der Raymonds gelangt kommt es zum Schlimmsten…

 

Meine Meinung

 

Wilson Collisons Roman „Tod in Connecticut“ spielt in den 1920er Jahren. Das englische Original „Expensive Woman“ erschien bereits 1931. Daher ist es kaum verwunderlich, dass Wilson Collison mit Sprache und Erzählstil wunderbar die Atmosphäre dieses Jahrzehnts auf die Buchseiten bannt.

 

Die Story ist eigentlich ganz simpel, die bildschöne und reiche Dame Nolya Noyes führt ein ausschweifendes Leben und gerät als sie sich plötzlich leidenschaftlich verliebt in eine verzwickte Situation. Der Mann ihres Herzens ist bereits vergeben und sein Vater ein angesehener Anwalt. Dann wäre da noch Noylas erster Geliebter, ein Künstler mit nur wenig finanziellen Mitteln, der ihr jedoch immer zur Seite steht. Zuletzt kommt noch ein junger draufgängerischer Mann hinzu der das ganze zu einer Vierecksgeschichte ausweitet und schlussendlich auch den Showdown einläutet.

 

Der gemächliche Aufbau der Geschichte hat mir ganz gut gefallen auch wenn sich die Spannung dadurch sehr in Grenzen hält. Vielmehr steht die Persönlichkeit von Nolya und ihre widerstreitenden Gefühle im Mittelpunkt. Außerdem werden die unterschiedlichen Männer in Nolyas Leben mit feinem Pinselstrich gezeichnet. Für mich ergibt sich die Faszination die dieses Werk ausmacht durchaus aus den reizenden Charakteren die zusammen eine wunderbare Dynamik erzeugen.

 

Nach dem vor sich hinplätschernden Plot tritt der Showdown unvermittelt und schonungslos wie ein scharfer Cut ein. Auf der einen Seite ist das sicherlich ein wundervolles Stilmittel um die Situation einzufangen. Mir persönlich ging es ab dieser Stelle dann doch etwas zu schnell und die erfrischende Wirkung der unvorhergesehenen Entwicklung kann leider nicht über den offenen Ausgang bezüglich Nolyas gesundheitlicher Verfassung hinwegtrösten.

 

Fazit

 

Ein geistreicher Roman der vor allem durch schöne Sprache und eindrucksvolle Dialoge besticht.

Quelle: http://www.bellaswonderworld.de/rezensionen/rezension-tod-in-connecticut-von-wilson-collison

Rezension | Im Zeichen des Einhorns von Roger Zelazny

Im Zeichen des Einhorns: Die Chroniken von Amber 3 - Roger Zelazny, Thomas Schlück

Beschreibung

Nachdem Corwin nun endlich wieder an die Regentschaft Ambers gelangt ist gerät er selbst in den Prüfstand. Als dann auch noch sein Bruder Caine unter ungeklärten Umständen ums Leben kommt, fällt der Verdacht zunächst direkt auf Corwin. Als die Geschwister zusammen kommen um den Vorfall zu besprechen muss Corwin um sein eigenes Leben bangen, denn er wird Opfer eines Attentats. Schwer verletzt findet Corwin auf der Erde nicht nur ärztliche Hilfe, sondern auch Antworten auf Fragen die sich aus seiner verschwommenen Vergangenheit ergeben.
Meine Meinung

Nahtlos reiht sich der dritte Band der Chroniken von Amber an die Ereignisse aus dem Vorgängerroman „Die Gewehre von Amber“ an. Daher war ich ganz froh, dass ich gleich nach dem zweiten Titel weiterlesen konnte!

Mit „Im Zeichen des Einhorns“ entführt Roger Zelazny den Leser immer tiefer in seine fesselnde Welt, bei der man sich nicht sicher sein kann, ob man sich nun in der „zentralen“ Welt oder ein der vielen Abbilder – also in einer Schattenwelt – befindet.

Die Situation die sich nach dem Mord an Caine ergibt erinnerte mich stark an einen Agatha Christie Film über einen Fall des Detektivs Hercule Poirot. Die Geschwister kommen in Amber zusammen um den Mörder zu entlarven, dabei spitzt sich die Angelegenheit rasant zu und endet schließlich mit einem Attentat auf Corwin. Diese kribbelnde Krimi-Atmosphäre hat mir ausgesprochen gut gefallen, da sie hervorragend Roger Zelaznys epischen Fantasystoff ergänzt.

Die zum großen Teil mit Geheimnissen und Fragen umwobenen Prinzen und Prinzessinnen von Amber bekommen in diesem Mittelband etwas mehr Platz eingeräumt, was Ihnen mehr Kontur verleiht. Obwohl der Autor somit etwas mehr Licht in das Dunkel der familiären Verstrickungen und Beziehungen fallen lässt, bleibt nach wie vor vieles offen. Vielmehr bekommt man vermittelt, dass es um einiges mehr geht als bis hierher erwartet. Immer mehr stellt man sich die Frage, ob ihr Vater Oberon noch am Leben ist.

Roger Zelazny konnte mich mit „Im Zeichen des Einhorns“ durch seinen bildhaften und wirklich eindrucksvollen Erzählstil überzeugen. Die komplexe Fantasywelt von Amber hat mich wieder ein Stückchen mehr in ihren Bann gesogen und hinterlässt mit einem Cliffhanger den Wunsch direkt weiter zu lesen.

Fazit

Der bisher spannendste Band aus den Chroniken von Amber!

Quelle: http://www.bellaswonderworld.de/rezensionen/rezension-im-zeichen-des-einhorns-von-roger-zelazny

Rezension | Die Gewehre von Avalon von Roger Zelazny

Die Gewehre von Avalon: Die Chroniken von Amber 2 - Roger Zelazny, Thomas Schlück

Beschreibung

Corwin ist die Flucht aus dem Verließ Ambers gelungen und macht sich gleich daran auf der Erde eine Armee aufzustellen, um im Kampf gegen seinen verhassten Bruder Eric zu bestehen. In der Schattenwelt trifft er auch auf alte Bekannte und Freunde und er lernt die hübsche Dara kennen. Dara gibt vor die Enkelin von Corwins Bruder Benedict zu sein, doch schnell muss Corwin erkennen, dass die junge Dame eine gefährliche Gegenspielerin ist und sie ihre eigenen Pläne verfolgt. Der spannende Kampf um den Thron Ambers geht nun in die nächste Runde…
Meine Meinung

Nachdem Roger Zelazny mit „Die neun Prinzen von Amber“ einen spannenden und kurzweiligen Auftakt hinlegte, habe ich mich schon sehr auf die weiteren Abenteuer der Prinzen gefreut. Corwin ist der Gefangenschaft in dem Verließ seines Bruders Eric entkommen und schmiedet nun Pläne zur Rückeroberung des Thrones. Dieses Szenario verspricht jede Menge Unterhaltung voller Intrigen und Machtkämpfe!

Hauptprotagonist ist wie bereits im ersten Band Prinz Corwin von Amber. Nach seiner Niederlage muss er sich nun erst einmal Verbündete im Kampf gegen seinen Bruder Eric suchen. Doch wem kann er wirklich vertrauen? Die Beziehungen zu seinen anderen Geschwistern sind ziemlich verzwickt und auch etwas undurchsichtig. Da kommt es sehr gelegen, dass Corwin auf den verwundeten Ritter Lance und einen alten Freund und Gefolgsmann Ganelon trifft denen er zunächst seine wahre Identität vorenthält.

Die Wandlung von Corwin, dem einstmaligen mächtigen Herrscher über Amber hin zu dem heutigen Corwin, der seine Güte gegenüber einem verwundeten Ritter zeigt hat mir ausgesprochen gut gefallen. Außerdem gibt es jede Menge actionreiche Schlachten und diverse Verstrickungen die kaum Langeweile aufkommen lassen.

Corwin muss in „Die Gewehre von Avalon“ nicht nur seinen gewagten Schlachtplan umsetzen, sondern auch noch gegen die von ihm beschworenen übernatürlichen Kreaturen aus dem schwarzen Kreis kämpfen und er sieht sich mit einer manifestierten schwarzen Straße konfrontiert die seiner Welt und allen Schattenwelten zusammen gefährlich werden könnte.

Die phantastische Welt um Amber, die Schattenwelten und das Tarotspiel für die Kommunikation unter den Geschwistern finde ich nach wie vor sehr faszinierend. Für meinen Geschmack hätte der Autor den Blick jedoch etwas mehr hinter die Kulissen und Zusammenhänge schweifen lassen können.

Fazit

Epische Fantasy die Lust auf mehr macht!

Quelle: http://www.bellaswonderworld.de/rezensionen/rezension-die-gewehre-von-avalon-von-roger-zelazny

Rezension | Clockwork Prince von Cassandra Clare

Chroniken der Schattenjäger 02. Clockwork Prince: Chroniken der Unterwelt - Cassandra Clare

Beschreibung

Charlotte Branwell muss sich als Leiterin des Londoner Instituts der Schattenjäger unter Beweis stellen, denn ihre Fähigkeiten werden von Benedict Lightwood, der sich gerne selbst als Leiter des Instituts sehen würde, angezweifelt. Um die Leitung nicht zu verlieren muss Charlotte und ihre Freunde innerhalb zwei Wochen den Aufenthaltsort des geheimnisumwobenen Magisters aufdecken.

Meine Meinung

Nach „Clockwork Angel“ ist „Clockwork Prince“ der zweite Band aus Cassandra Clares Spin-Off Trilogie „Chroniken der Schattenjäger“. Die Ereignisse knüpfen direkt an die Geschichte des ersten Bandes an, so dass man diesen auf jeden Fall gelesen haben sollte. Vorkenntnisse aus den „Chroniken der Unterwelt“ sind jedoch nicht notwendig.

Das Cover setzt das wundervolle Steampunk Design fort, lediglich einige Details wie Farbe, Silhouette und Ausschnitt eines Londoner Bauwerks haben sich geändert. Dieses Mal sehen wir durch das Bullauge die Towerbridge und eine männliche Silhouette die wahrscheinlich Will oder Jem darstellen soll. Das Ganze passt perfekt zur Geschichte und ist ein schöner Blickfang im Buchregal.

Ich liebe Cassandra Clares bildhaften Schreibstil und habe vor allem Gefallen am Setting des viktorianischen Londons gefallen gefunden. Leider kam diese wundervolle Atmosphäre nicht ganz zu gut zum tragen wie im Vorgängerband „Clockwork Angel“. Der Plot ist wieder einmal mit überraschenden Wendungen gespickt und konnte mich trotz ein paar langatmiger Abschnitte, in denen die Handlung nicht voranzukommen scheint, bei Laune halten. Vor allem zum Ende hin läutet Cassandra Clare einen atemberaubenden Showdown ein der so einige Fragen aufwirft und die Neugierde auf den Abschlussband „Clockwork Princess“ anheizt.

Als Komplettpaket hat mich „Clockwork Prince“ auf jeden Fall begeistern können, man erfährt etwas über die Hintergründe von Wills Vergangenheit, lernt Jem näher kennen und trifft auf alte Bekannte wie z. B. Magnus Bane. Leider hat Cassandra Clare zu der typischen Dreiecksgeschichte gegriffen, die man mittlerweile in fast jedem Jugend-Fantasyroman vorfindet. Diese empfand ich als abgedroschen und in meinen Augen hat sie dem Plot mehr geschadet als voran gebracht. Ich hätte mir wirklich gewünscht, dass sich die Beziehung zwischen Tessa, Will und Jem etwas anders entwickelt und evt. auch etwas mehr über die Klockwerk-Kreaturen verraten wird. Aufgrund dieser kleinen Kritikpunkte vergebe ich 4 von 5 Grinsekatzen.

Fazit

Ein packender und solider Mittelteil der „Chroniken der Schattenjäger“ dem etwas weniger Liebesdrama gut zu Gesicht gestanden hätte.

Quelle: http://www.bellaswonderworld.de/rezensionen/rezension-clockwork-prince-von-cassandra-clare

Rezension | Das Glück des Zauberers von Sten Nadolny

Das Glück des Zauberers: Roman - Sten Nadolny

Meine Meinung

 

In seinem Roman „Das Glück des Zauberers“ lässt Sten Nadolny die Grenze zwischen Realität und Fantasie verschwimmen. Der alte Zauberer Pharoc kann es kaum glauben, seine Enkelin Mathilda hat ein langes Ärmchen gemacht und ist somit die Erste in seiner Familie, die außer ihm und seiner lange verstorbenen Frau magische Fähigkeiten vererbt bekommen hat. Voller Vorfreude beginnt er Briefe an seine Enkelin zu schreiben, die sie mit dem 18. Lebensjahr erhalten soll und die ihr dann eine Stütze in allen möglichen Lebenslagen bieten.

 

Pharoc erzählt in den einzelnen Briefen chronologisch von den verschiedenen Fähigkeiten die ein Zauberer bzw. eine Hexe im Laufe des Lebens erreichen kann. Sehr gelungen fand ich, dass aber auch historische Ereignisse wie z. B. die Nachkriegszeit nach dem ersten Weltkrieg, die glorreichen 20er Jahre und den zweiten Weltkrieg mit einfließen. Außerdem wurde fantasievoll und mit einem Augenzwinkern eingewoben, wie magischen Fähigkeiten in ganz alltäglichen Dingen wie auch in außergewöhnlichen Situationen helfen und auch schon mal das Leben retten können.

 

Die nötige Würze und Spannung kommt durch Pharocs Jugendfreund Schneidebein, der ebenso magisch begabt ist, ins Spiel. Nachdem Pharoc sich in Schneidebeins Flamme Emma verliebt hat und diese auch für sich gewinnen konnte, entbrennt eine tiefgehende Feindschaft zwischen den ehemaligen Freunden. Immer wieder werden Pharoc von Schneidebein Steine in den Weg gelegt und als dieser auch noch zu einem wichtigen Funktionär bei den Nationalsozialisten wird, setzt Pharoc alles daran seine Familie zu schützen.

 

Die fesselnde und äußerst bildliche Sprache von Stan Nadolny macht die Lebensgeschichte des Zauberers Pharoc zu einem tollen Leseerlebnis. Schon nach einigen Kapiteln konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen, weil mir die authentisch gezeichneten Protagonisten schnell ans Herz gewachsen sind.

 

Fazit

 

Ein magisches Leseerlebnis voller philosophischer Ansätze und einem kritischen Blick auf die Gesellschaft im Wandel der Zeit.

Quelle: http://www.bellaswonderworld.de/rezensionen/sonstige-belletristik-nach-genre/rezension-das-glueck-des-zauberers-von-sten-nadolny

Rezension | Fayra - Das Herz der Phönixtochter von Nina Blazon

FAYRA - Das Herz der Phönixtochter - Nina Blazon, Gerda Raidt

Beschreibung

Das neue Zuhause der 12-jährigen Anna-Fee ist ein wahrer Prachtbau, nämlich ein richtiges Herrenhaus mit einem märchenhaften Garten und das Anwesen selbst steckt voller Geheimnisse. Während einer stürmischen Nacht erlebt Anna-Fee etwas unglaubliches das nur einem Traum entsprungen sein kann. Doch kurz darauf trifft sie auf das mysteriöse Mädchen Fayra die von Jägern aus einer Parallelwelt hervorgelockt wurde und es stellt sich heraus, dass Anna-Fees Träume wahr sind.

Die Jäger haben es auf das Herz der Phönixtochter Fayra abgesehen und die Zeit für eine Rückkehr wird immer knapper, denn Fayras Kräfte schwinden zusehend in Anna-Fees Welt. Zusammen mit ihrer besten Freundin Nelly versucht Anna-Fee Zugang zu der Parallelwelt zu finden um dem magischen Mädchen zu helfen.

Meine Meinung

Nina Blazon konnte mich durch ihren bild- und lebhaften Schreibstil schon mit ihren Jugendromanen in wundervolle Welten voller Magie und zauberhafter Kreaturen entführen und mich restlos begeistern. Deshalb war ich nun sehr gespannt auf ihren aktuellen Roman “Fayra – Das Herz der Phönixtochter” den Sie für Kinder ab 10 Jahren verfasst hat und darauf, ob dieser mich genauso zu überzeugen vermag wie ihre Jugendliteratur.

Das minimalistisch gehaltene Cover in herbstlichen Farben hat mich auf den ersten Blick angesprochen. Vor allem die glänzenden Federn in den leuchtend organgen Farben sind ein toller Blickfang und bilden einen schönen Kontrast zu dem gedeckten Grün des Hintergrunds! Außerdem passen die abgebildeten Federn wunderbar zu dem magischen Phönixmädchen Fayra.

Obwohl die Geschichte von der zwölfjährigen Anna-Fee an ein merkbar jüngeres Zielpublikum gerichtet ist, hat Nina Blazon ein gelungenes Gebilde aus leicht verständlicher und dennoch fesselnder sowie überraschender Handlung gesponnen, das auch für Erwachsene das Tor zu einer fantasievollen Welt aufstößt. Das Setting des Altenglischen Herrenhauses wird durch die schwarz/weiß Illustrationen von Gerda Raidt unterstrichen so das man sich den Ort der Ereignisse noch besser vorstellen kann.
Im Mittelpunkt der Handlung steht das junge und äußerst ängstliche Mädchen Anna-Fee die gerade durch ihre Schwächen das Herz des Lesers im Sturm erobert. Bis zum Ende der Geschichte durchlebt sie allerdings eine regelrechte Wandlung von der Raupe zum Schmetterling. Eine passende Dynamik ergibt sich durch ihre beste Freundin Nelly die eine wahre Abenteurerin ist und mit ihrem Tatendrang Anna-Fee aus ihrem Schneckenhaus herauslockt. Über die Phönixtochter Fayra erfährt man leider nicht so viel, denn die Geschichte wird aus Anna-Fees Perspektive erzählt und diese muss zuerst herausfinden was es mit der magischen Parallelwelt auf sich hat und wem sie überhaupt vertrauen kann. Sehr gut gefallen haben mir auch die fein gezeichneten Nebenrollen, angefangen bei Anna-Fees Eltern über den garstigen Hausmeister bis hin zum Mopsgoblin.

Auch wenn dies für ein Kinderbuch wohl zu weit gegriffen ist, hätte es mir ausgesprochen gut gefallen auch ein paar Kapitel aus Sicht der Phönixtochter zu lesen um etwas mehr über sie zu erfahren und sie somit auch besser verstehen zu können. So bleibt die Figur, deren Titel das Buch trägt, leider etwas blass im Gegensatz zu den agierenden Protagonisten.

“Fayra – Das Herz der Phönixtochter” konnte mich leider nicht vollkommen überzeugen und dennoch möchte ich das Buch sehr gerne weiterempfehlen da nicht nur die phantasievolle Geschichte zu beeindrucken vermag, sondern auch eine starke Botschaft über das Band der Freundschaft vermittelt wird.

Fazit

Eine schöne Fantasygeschichte die nicht nur junge Leser zum träumen einlädt.

Quelle: http://www.bellaswonderworld.de/rezensionen/rezension-fayra-das-herz-der-phoenixtochter-von-nina-blazon

Rezension | Niemand verschwindet einfach so von Catherine Lacey

Niemand verschwindet einfach so: Roman - Catherine Lacey, Bettina Abarbanell

Beschreibung

 

Elyria ist mit ihrer Ehe und ihrem Leben nicht glücklich, kurzerhand löst sie ein One-Way-Ticket nach Neuseeland und verlässt ihren Mann ohne diesen zu informieren. In Neuseeland angekommen trampt Elyira durchs Land und versucht zu sich selbst zu finden. Dabei wird sie immer wieder von den Gedanken an ihre Adoptivschwester die Suizid beging, ihre alkoholkranke Mutter und ihre demprimierende Ehe verfolgt.

 

Meine Meinung

 

Catherine Laceys Debütroman “Niemand verschwindet einfach so” ist ein äußerst spezielles Werk das polarisiert und an dem sich die Geister scheiden werden. Die Story an sich ist nicht weltbewegend – eine junge Frau weiß nichts mehr mit ihrem Leben und vor allem ihrer Ehe anzufangen und sucht einen Weg um sich selbst zu finden.

 

Der Roman beinhaltet zwar einen Roadtrip durch Neuseeland, allerdings stehen hier weniger die Ereignisse und Bekanntschaften die dieser mit sich bringt im Vordergrund als Elyrias Gefühlswelt. In diese taucht man als Leser ganz ungeschützt hinein. Ganz ungehemmt reist einen der Strudel von Elyrias Emotionen, Ängsten und Depressionen mit sich. Durch das schriftstellerische Talent das Catherine Lacey beweist entstehen ineinanderübergehende Sätze, Seiten bis hin zu einem ganzen Buch das sich vor allem durch seine dichte, fast schon erdrückende Atmosphäre auszeichnet. An manchen Stellen hatte ich wirklich das Gefühl, dass mir die endlos drehenden Gedanken von Elyria die Luft zum atmen rauben – genau so muss es der Protagonistin Tag für Tag ergangen sein. Aus dieser Hinsicht ist Catherine Laceys Roman wirklich genial und man muss dieser Autorin einfach Respekt für die Kunst wie sie mit Wörten und Metaphern umgeht zollen.

 

Dennoch konnte mich “Niemand verschwindet einfach so” nicht vollkommen überzeugen, denn es passiert für meinen Geschmack einfach zu wenig und als Leser wird man etwas ratlos zurück gelassen. Denn das augenscheinliche, die Depressionen der Hauptprotagonistin, werden nicht beim Namen genannt. Außerdem wird keinerlei Ausweg aufgezeigt, nein ganz im Gegenteil scheint sich Elyira immer mehr in ihrem Gedankenkarusell zu verlieren ohne einen Hoffnungsschimmer auf Besserung. Bei mir hat der Roman somit vor allem negative Gefühle frei gesetzt und ich hatte wirklich bis zu letzt gehofft, dass sich Elyrias Zustand bessert oder zumindest Licht am Ende des Tunnels erscheint. Obwohl Catherine Lacey nicht meinen persönlichen Lesegeschmack getroffen hat, konnte ich mich an ihrer Kunst des Schreibens durchaus erfeuen und möchte 3 von 5 Grinsekatzen vergeben. Außerdem bin ich schon sehr gespannt, was wir noch von der Autorin zu lesen bekommen werden.

 

Fazit

 

Ein bedrückendes, fast schon erdrückendes Stück Erzählkunst das mir etwas zu ziellos daher kommt.

Quelle: http://www.bellaswonderworld.de/rezensionen/rezension-niemand-verschwindet-einfach-so-von-catherine-lacey

Rezension | Fanatic von Anna Day

Fanatic - Anna Day, Britt Somann-Jung

Beschreibung

 

Violet liebt »Galgentanz« über alles und kann es kaum erwarten auf der Comic Con den Darsteller ihres Schwarms Willow aus ihrer absoluten Lieblingsgeschichte zu treffen. Doch plötzlich stecken Violet, ihr Bruder und ihre Freundinnen mitten in der aus Buch und Film bekannten Geschichte und werden ein Teil davon. Nun liegt es an Violet in die Rolle der Hauptfigur Rose zu schlüpfen und die Welt zu retten um endlich wieder nach Hause zurückkehren zu können.

 

Meine Meinung

 

In Anna Days Debütroman “Fanatic” treffen Realität auf eine fiktionale dystopische Welt aufeinander. Wer wollte nicht schon einmal der Held seiner Lieblingsgeschichte sein? In “Fanatic” gerät die junge Violet genau in dieses Szenario, sie steckt auf einmal in ihre Lieblingsgeschichte »Galgentanz« fest und muss schon bald feststellen, dass sich die Realität und die Schattenseiten dieser Welt deutlich von ihren Vorstellungen unterscheiden.

 

"Man sollte mit seinen Wünschen vorsichtig sein. Sie könnten in Erfüllung gehen. Und dann kann es richtig ätzend werden."  (Fanatic, Seite 7)

 

Wohl jedes Fangirl/Fanboy kann sich perfekt in Violets Lage hineinversetzen und wäre davon begeistert eine wichtige Rolle im Lieblingsbuch, Lieblingsfilm oder Lieblingsserie übernehmen zu können. Aber auch jedem dürfte bewusst sein, dass wie im echten Leben Gutes und Negatives aufeinander trifft. Anna Day hat dieses Aufeinandertreffen von Vorstellung, Fiktion und Realität wunderbar umgesetzt.

 

Am liebsten würde sich Violet an das vorgeschriebene Drehbuch halten, sich in Willow verlieben und damit eine Revolution auslösen, die Menschen und Gems wieder vereint. Jedoch kommt es anders als geplant und Violet muss sich aus ihrer Komfortzone lösen um in ihre eigene Realität zurückkehren zu können. Über die Geschichte in der Geschichte möchte ich an dieser Stelle nicht mehr verraten, denn das entdeckt man am bestens selbst!

 

Schnell hatte ich mich in dieses wunderbar dystopische Setting verliebt und blieb wie eine Fliege am Honig kleben. Besonders die Idee eine Clique von Freundinnen aus der Realität in die fiktive Welt eines Buchs bzw. Films eintauchen zu lassen hat mich vollkommen begeistert! Der Reiz bestand vor allem darin, nur den groben Inhalt von »Galgentanz« zu kennen und hautnah miterleben zu können wie sich die Fäden der beiden Geschichten an manchen Stellen verbinden und an anderen Stellen auseinanderdriften. Spannung und Dynamik der Story hatten mich fest im Griff, so das ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Ein wahrhaftiger Pageturner!

 

"Liebe folgt keinem Drehbuch. Sich zu verlieben, heißt, sich etwas Unvorhersehbarem zu überlassen, es bedeutet, ein Risiko einzugehen." (Fanatic, Seite 263)

 

Ich möchte noch den wunderbar bildlichen Schreibstil von Anna Day erwähnen der es mir leicht machte einen Zugang zur Geschichte zu finden und ein tolles Kopfkino ablaufen ließ. Außerdem hat die Autorin ein gutes Händchen bei der Auswahl ihrer Charaktere bewiesen. Diese wurden nämlich mit viel Feingefühl und so lebhaft gezeichnet, dass man meinen könnte, die Persönlichkeiten würden tatsächlich existieren.

 

Fazit

 

Eine großartige Idee, die durch eine kreative und ernsthafte Umsetzung zu einem wunderbaren Buch erblüht. Anna Days gelungenes Debüt macht definitiv Lust auf eine rasche Fortsetzung!

Quelle: http://www.bellaswonderworld.de/rezensionen/rezension-fanatic-von-anna-day

Rezension | Mr. Widows Katzenverleih von Antonia Michaelis

Mr. Widows Katzenverleih: Roman - Antonia Michaelis

Beschreibung

 

An einem kalten Winterabend findet Mr. Widow in einer Mülltonne nicht nur einen Wurf kleiner neugeborener Kätzchen, sondern auch eine junge Frau die mindestens genauso verloren wirkt wie die Stubentiger. Kurzerhand nimmt Mr. Widow die Kätzchen sowie die Frau zu sich und schlittert in eine abenteuerliche Geschichte in der sein Katzenverleih im Mittelpunkt steht. Mit seinen Katzen knüpft er Verbindungen zwischen den unterschiedlichsten Menschen und verhilft sogleich der jungen Frau (Nancy) zu einem Neustart ins Leben.

 

Meine Meinung

 

Gleich zu Beginn sei gesagt, Antonia Michaelis neuster Roman “Mr. Widows Katzenverleih” ist nicht nur für Katzenliebhaber sondern auch für Freunde von gemütlichen Geschichten die glücklich machen ganz hervorragend geeignet!

 

"Ich bin der stolze einzige Erbe eines unausstehlichen, steinreichen Bonbonfabrikanten. Der Katzenverleih hat humanistische Gründe."  (Mr. Widows Katzenverleih, Seite 9)

 

Es ist nun schon einige Jahre her seit ich “Der Märchenerzähler” von Antonia Michaelis gelesen habe, aber genau wie damals konnte mich die Autorin auch jetzt mit ihrem leicht poetischen Schreibstil in ihre Welt ziehen und verzaubern. Die Charaktere sind mit viel Liebe gezeichnet und haben sich schnell in mein Leserherz eingeschlichen. Nicht nur die Hauptprotagonisten wie der ziemlich britische Mr. Widow und Nancy vermögen zu polarisieren, auch die “Nebendarsteller” wie z. B. der Künstler der fliegende Nilpferde malt und die ältere Dame die sich Katzen leiht um ihnen vorzulesen hinterlassen einen bleibenden Eindruck.

 

"Und die Rosenbüsche vor Mr. Widows Haus, der Rasen, die Bäume – all das verwandelte sich, bekam einen Pelz. Die Welt wurde zu einer großen schnurrenden Katze." (Mr. Widows Katzenverleih, Seite 50)

 

Die teilweise märchenhaft anmutende Story über den Katzenverleih und seinen weisen Besitzer Mr. Widow besticht vor allem durch die wundervoll ausgearbeiteten Charaktere und den bildhaften Schreibstil von Antonia Michaelis. Und dann wäre da noch der Charme der Katzen, die einem durch die wortlose Kommunikation mit Nancy fast menschlich erscheinen. Es gibt so viele herzliche Einzelheiten des Romans durch den man die Geschichte einfach mögen muss und dennoch hatte ich eine etwas realistischer Entwicklung am Ende der Story erwartet. Deshalb gibt es von mir einen kleinen Punktabzug – und ich vergebe empfehlenswerte 4 von 5 Grinsekatzen.

 

Fazit

 

Rührend emotional und auf samtigen Pfoten kommt Antonia Michaelis Geschichte daher und erzählt von den kleinen und großen Wundern die diese eigenwilligen Wesen zu bewirken vermögen.

Quelle: http://www.bellaswonderworld.de/rezensionen/rezension-mr-widows-katzenverleih-von-antonia-michaelis

Rezension | Vintage von Grégoire Hervier

Vintage - Grégoire Hervier, Alexandra Baisch, Stefanie Jacobs

Beschreibung

 

Der junge Journalist Thomas Dupré lebt in Paris und träumt davon eines Tages ein erfolgreicher Musiker und Gitarrist zu werden. Bisweilen jobbt er in Alain de Chévignés Laden “Prestige Guitars”, in dem alte Vintage-Gitarren zum Verkauf angeboten werden. Bei einem außergewöhnlichen Botengang macht er die Bekanntschaft mit einem reichen Lord dem die legendäre ›Gibson Moderne‹ gestohlen wurde. Das Angebot den Spuren dieser sagenbehafteten Gitarre nachzuspüren und dafür noch eine Menge Geld zu bekommen kann Thomas nicht widerstehen…

 

Meine Meinung

 

Grégoire Herviers Roman “Vintage” hat mich sozusagen auf den ersten Blick wie magisch angezogen. Denn ich liebe alte Dinge und auch Geschichten die mich in eine andere Zeit entführen. Herviers Geschichte spielt nicht nur in Paris, sondern nimmt den Leser mit auf einen spannenden Roadtrip durch die Vereinigten Staaten Amerikas.

 

"Für mich ist Prestige Guitars der schönste Gitarrenladen in Paris. Um nicht zu sagen der schönste Laden überhaupt in Paris." (Vintage, Seite 12)

 

“Vintage” ist der erste Roman den ich von dem mir bisher unbekannten Autor gelesen habe und ich muss sagen, dass mir sein Erzählstil auf Anhieb zusagte. Schritt für Schritt lernt man die agierenden Persönlichkeiten kennen und während Thomas Roadtrip spinnt sich ein immer weiter ansteigender Spannungsbogen fort. Hoch anrechnen möchte ich dem Autor, dass er mich für etwas begeistern konnte mit dem ich bisher überhaupt keine Berührungspunkte hatte: alte Gitarren! Seine Liebe zu diesen prachtvollen Musikgegenständen funkelt durch die Zeilen mindestens genauso stark wie seine Liebe zu Musiklegenden wie z. B. Elvis Presley, Jimmy Hendrix und Co.

 

Die Mystik die diese Personen und vor allem ihre Musikinstrumente umgeben kommt wunderbar zum tragen und hat mich vollkommen in den Bann gezogen. Es kommen zwar einige für mich als Laie unbekannte Namen (vor allem von Gitarrenmodellen) vor, aber das fand ich überhaupt nicht störend, es bietet vielmehr die Möglichkeit diese Stellen nochmals nachzuschlagen und sich genauer mit den einzelnen Modellen zu beschäftigen. “Vintage” ist daher ein Buch für Gitarren- und Musikliebhaber und solche die dies vielleicht erst werden möchten.

 

"»Muss man sehen, um zu glauben, oder glauben, um zu sehen?«"  (Vintage, Seite 33)

 

Sollte man kein Interesse an dem ganzen Gitarrenkram haben, bietet die Handlung jede Menge Verstrickungen und eine gute Portion Spannung. Außerdem strömt aus den Seiten das Lebensgefühl der Rock ‘n’ Roll- und Bluestage über die Buchfläche hinweg direkt aufs Lesesofa in das Ohr. Obwohl mich der Roman wirklich begeistern konnte fand ich den Plot zum Ende hin nicht mehr ganz so realistisch und passend. Trotzdem gibt es von mir eine Lesempfehlung mit guten 4 von 5 Grinsekatzen.

 

Fazit

 

Dieses Buch macht Lust auf längst vergangene Tage, gute Rock- und Bluesmusik und auf einen spontanen Trip in die USA!

Quelle: http://www.bellaswonderworld.de/rezensionen/rezension-vintage-von-gregoire-hervier

Rezension | Kleine große Schritte von Jodi Picoult

Kleine große Schritte: Roman - Jodi Picoult, Elfriede Peschel

Beschreibung

 

Seit zwanzig Jahren verrichtet Ruth Jefferson einen guten Job als Säuglingsschwester im Krankenhaus. Doch eines Tages wird ihr die Versorgung eines Neugeborenen von ihrer Vorgesetzten untersagt, weil die rassistischen Eltern ihr Kind nicht in die Hände einer Afroamerikanerin geben wollen. Als Ruth in einer Krisensituation alleine mit dem Kind ist gerät dieses in Atemnot und Ruth weiß zum ersten Mal in Ihrem Leben nicht wie sie handeln soll. Nach kurzem Abwägen, ob sie sich gegen die Anweisungen ihrer Vorgesetzten widersetzten soll beginnt Ruth mit der Einleitung der nötigen Maßnahmen – doch er Säugling verstirbt. Ruth Jefferson wird als Mörderin angeklagt und findet sich bald darauf in einem Gerichtssaal wieder, in dem der alltägliche Rassismus unter den Teppich gekehrt werden soll…

 

Meine Meinung

 

Schon längere Zeit habe ich keinen Roman mehr aus der Feder von Jodi Picoult gelesen, umso passender war es, dass mich die Beschreibung zu ihrem neuesten Werk “Kleine große Schritte” sofort ansprach. Das blumige Cover steht dabei vollkommen im Kontrast zum Inhalt, denn meiner Meinung nach passen weder Farbe noch die sanften Blumen zu dem emotional mitreisenden Thema das Picoult in ihrer Geschichte anschneidet.

 

Man wird sich zuerst fragen, warum eigentlich eine “weiße” Schriftstellerin über den Rassismus gegenüber farbigen Menschen schreibt, das mag zu Beginn nicht für jeden Sinn ergeben, aber wenn man sich das Nachwort von Jodi Picoult durchliest wird einem bewusst wie wichtig es der Autorin war über dieses Thema zu schreiben. Genau diese Leidenschaft für das Thema spürte ich dann auch zwischen den Zeilen lodern! Natürlich ist es schwierig für eine “weiße” Person sich in die Haut eines “Farbigen” zu versetzten und ich bin mir sicher, dass das Thema Rassismus natürlich in einem Buch z. B. von einer afroamerikanischen Persönlichkeit viel authentischer ist. Dennoch hat mir Picoults Buch äußerst gut gefallen, denn ich konnte der Geschichte wunderbar folgen und habe mich vor allem in der Rechtsanwältin Kennedy selbst wiedergefunden.

 

"Der Unterschied zwischen der Bitte des muslimischen Vaters und der Bitte von Turk Bauer war ein Unterschied zwischen Tag und Nacht. Wie zwischen Liebe und Hass." (Kleine Große Schritte, Seite 62)

 

Zum Inhalt selbst möchte ich nicht allzuviel verraten, denn die wichtigsten Punkte sind schon in meiner Buchbeschreibung zusammengefasst. Der Plot an sich ist nicht spektakulär, aber die Erzählweise aus den unterschiedlichen Perspektiven der farbigen Säuglingsschwester Ruth Jefferson, des rassistischen Vaters Turk Bauer und der Pflichtverteidigerin Kennedy McQuarrie machen das Buch zu einem Erlebnis!

Für mich war es wahnsinnig spannend die Geschehnisse aus den unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten zu können auch wenn das hier heißt, dass man nicht nur die kleinen und großen Hindernisse für eine farbige Person in den Staaten aufgezeigt bekommt, sondern auch in die krasse Weltanschauung eines rassistischen Protagonisten eintaucht. Dies ist natürlich der Protagonist Turk Bauer, der meines Erachtens die größte und faszinierendste Entwicklung im Verlauf der Geschichte durchmacht. Dagegen wirkt mir Ruth Jefferson manchmal etwas zu unscheinbar – ich hätte mir wirklich gewünscht, dass sie etwas kämpferischer wie ihre Schwester auftritt. Dennoch konnte ich ihre Haltung nachvollziehen und fand es sehr bewundernswert wie sie durch ihre ganz spezielle Art und Weise Missstände aufzeigt und ihrer weißen Pflichtverteidigerin den Spiegel vorhält.

 

"Stolz ist ein böser Drache, der unter deinem Herzen schläft und losbrüllt, wenn du Ruhe brauchst." (Kleine große Schritte, Seite 273)

 

“Kleine große Schritte” ist über große Strecken hinweg ein ruhiges Buch, man taucht in die Welt(anschauung) der einzelnen Protagonisten ein bis es schließlich zum nervenaufreibenden Prozessende vor Gericht kommt. Am stärksten beeindruckt hat mich dabei das aufrüttelnde Plädoyer der Verteidigerin Kennedy.

 

Fazit

 

Ein eindrucksvolles Buch zu einem immer noch aktuellen und sehr wichtigen Thema – Rassismus.

Quelle: http://www.bellaswonderworld.de/rezensionen/rezension-kleine-grosse-schritte-von-jodi-picoult

Rezension | Clockwork Angel von Cassandra Clare

Clockwork Angel: Chroniken der Schattenjäger  - Cassandra Clare, Heinrich Koop, Franca Fritz

Beschreibung

 

London im Jahre 1878. Nach dem Tod von Tessas Tante reist sie zu ihrem Bruder nach London. Gleich nach ihrer Ankunft wird sie von zwei mysteriösen Frauen entführt und gefangen gehalten. Zum ersten Mal in ihrem Leben erfährt Tessa nun etwas über ihre Gabe und muss erkennen, dass sie kein gewöhnlicher Mensch ist, sondern ein Teil der Schattenweltlergemeinschaft. Tessas Situation scheint zuerst auswegslos, doch dann wird sie durch Zufall von einem Schattenjäger gefunden und gerettet. Gemeinsam mit ihren neuen Freunden möchte Tessa nun endlich ihren Bruder James finden. Als Schattenweltlerin gerät sie dabei zwischen die Fronten der Spezies und muss sich entscheiden wem sie ihr Vertrauen schenkt.

 

Meine Meinung

 

“Clockwork Angel” von Cassandra Clare ist der erste Teil einer Spin-Off Trilogie zu den Chroniken der Unterwelt, die Handlung spielt sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts ab und bildet somit die Vorgeschichte zu den Chroniken der Unterwelt.

 

"Wenn sich auf der ganzen Welt niemand für einen interessierte, existierte man dann überhaupt noch?"  (Clockwork Angel, Seite 25)

 

Die Hardcoverausgabe gab es in der ersten Zeit mit einem perfekt zur Handlung passenden Steampunk Coverumschlag, das Cover der neuen Ausgabe welches das Profil eines jungen Mannes zeigt sagt mir nicht sonderlich zu. Natürlich ist das Geschmackssache, deshalb möchte ich gleich auf den Inhalt zu sprechen kommen.

Die Geschichte spielt sich wie bereits erwähnt in der Vergangenheit ab und somit bekommt man es mit gänzlich neuen Charakteren zu tun. In meinen Augen eignet sich die Clockwork Trilogie daher auch sehr gut für alle Leserinnen und Leser die die Chroniken der Unterwelt nicht gelesen haben. Mich haben bereits die Bücher der Chroniken der Unterwelt sehr gut unterhalten, daher bin ich an die Prequel-Reihe mit gemischen Gefühlen herangegangen (die Angst enttäuscht zu werden war auf jeden Fall da).

 

Cassandra Clare hat mit “Clockwork Angel” wieder einmal ein Händchen für interessante Charaktere und einen guten Spürsinn für eine mitreisende Plotentwicklung bewiesen. Die agierenden Figuren haben ihre Ecken und Kanten und bringen im Zusammenspiel miteinander eine wunderbare Dynamik mit. Die Kulisse des späten 19. Jahrhunderts dient als Hintergrund der Ereignisse, welche mit einer passenden Sprache untermalt werden und zu einer gelungenen Atmosphäre beitragen. Dazu werden fantasievolle Steampunkelemente in Form diverser Maschinen eingewoben.

 

"»Ich bin eine Dame, Sophie. Und es wird allgemein erwartet, dass ein Mann sich für die Sicherheit einer Dame aufopfert.«" (Clockwork Angel, Seite 510)

 

Nachdem mich der Auftakt zur Clockwork Trilogie angesprochen hat, freue ich mich schon sehr darauf bald den Folgeband “Clockwork Prince” zu lesen.

Information zur Reihe

 

1. 2011 Clockwork Angel 2010 Clockwork Angel

2. 2012 Clockwork Prince 2011 Clockwork Prince

3. 2013 Clockwork Princess 2013 Clockwork Princess

 

Fazit

 

Bei diesem Fantasyabenteuer stimmt alles vom Setting über die Figuren bis hin zur Sprache. Diese Prequel-Trilogie zu den Chroniken der Unterwelt lohnt sich definitiv nicht nur für eingefleischte Fans!

Quelle: http://www.bellaswonderworld.de/rezensionen/rezension-clockwork-angel-von-cassandra-clare