Rezension | Water & Air von Laura Kneidl
Beschreibung
Aufgrund des Klimawandels und den Anstieg des Meeresspiegels mussten sich die Menschen neue Lebensräume erschließen. Ein Teil der Bevölkerung lebt nun in einfachen Verhältnissen in Wasserkolonien, die sich in Kuppeln unter dem Wasser befinden. So auch die achtzehnjährige Kenzie mit ihrer Familie. Da Kenzie keine Zukunft in ihrer Kolonie hat, flieht sie in eine der Luftkolonien, um zumindest eine Chance auf das Leben zu haben.
Kenzies Neuanfang in der Luftkolonie steht unter keinem guten Stern. Das Leben in der Luftkolonie ist ein komplett anderes als in ihrer Heimat. Zudem nimmt eine seltsame Mordserie ihren Lauf und Kenzie ist als Hauptverdächtige auf die Hilfe des Sicherheitsbeauftragten Callum angewiesen.
Meine Meinung
"Sie war bereit alles hinter sich zu lassen, um die Freiheit zu finden und sich selbst zu retten." (Seite 57)
Laura Kneidl entwirft in ihrer Dystopie „Water & Air“ ein spannendes Gesellschaftskonstrukt in den gegensätzlichen Lebensräumen Wasser und Luft. Während die Menschen in ihrer Kuppel unter Wasser ihren Fortbestand durch die Frauen sichern müssen und das Notwendigste zum Leben miteinander teilen, herrscht in der Luftkolonie Wohlstand und Zufriedenheit sowie das Streben nach Besitz. Während mich die Luftwelt doch sehr an unsere eigene Welt erinnerte, hatte ich bei der Wasserwelt das Gefühl in eine alte Epoche abzutauchen in der die Funktionen der Frauen und Männer noch klar getrennt waren. Gerne hätte ich noch viel mehr über den Aufbau der verschiedenen Kolonien erfahren, denn das Thema birgt sehr viel Potential in sich.
Im Vordergrund dieses Jugendromans stehen die Protagonisten Kenzie, Eine Wassergeborene aus der Wasserkolonie und Callum, Ein Luftgeborener aus der Luftkolonie. Gekonnt wird das Schicksal der Beiden im Handlungsverlauf miteinander verwoben und man kann sich dem Sog der Geschichte einfach nicht mehr entziehen. Dabei spielt Laura Kneidls lebhafter Schreibstil eine große Rolle, durch ihre Worte kann man sich die unterschiedlichen Welten nicht nur vorstellen, sondern auch vor dem inneren Auge sehen!
Im Hinblick auf die Protagonisten konnte mich vor allem Kenzies Charakter begeistern. Ich kann gar nicht oft genug betonen wie vernarrt ich in starke Frauen bin! Kenzie beweist sehr viel Mut und Stärke indem sie ihre Heimatkolonie verlässt ohne zu wissen was auf sie zukommen wird. Ich habe es sehr bewundert, dass sie niemals aufgibt, egal wie schwierig und auswegslos die Situation scheint. Im Gegenzug zu Kenzi habe ich Callum, Kalif und Co. leider als etwas blass gezeichnet empfunden und der Antagonist hätte ruhig noch etwas mehr von seiner bösen Seite zeigen können.
"»Zu helfen bedeutet nich, sich um jeden Preis selbst aufzugeben…«" (Seite 195)
Die Handlung wird Schlag auf Schlag voran getrieben und vor allem durch die Morde entsteht eine unglaubliche Spannung. Einmal von dieser Welt gefesselt, konnte ich „Water & Air“ nicht mehr aus den Händen legen. Ein wunderbares Lesevergnügen für heiße Tage am Strand!
Fazit
Eine mitreisende Dystopie die zwei gegensätzliche Welten aufeinander prallen lässt und durch eine starke weibliche Protagonistin überzeugt.